Veruntreuung am NIGE – Detlefs Nebelkerze

 

Veruntreuung am NIGE
Eine Frage des Systems

 

 

 

 

Detlefs Nebelkerze

 

 

Käseblatts Aufgabe ist es nicht, einen Sachverhalt zu recherchieren und die Geschichte plausibel zu erzählen, sondern Käseblatts Aufgabe ist’s, Befindlichkeit zu transportieren und somit ein wundersam weichgespültes „Haltet den Dieb!“ zu flüstern.

Somit kolportiert Detlef Kiesés Aufsatz weniger eine strafrechtliche Begebenheit, sondern vor allem diverse Gemütszustände von Beteiligten und wirft mehr Fragen auf als Antworten zu geben.

Und selbst wenn Kiesé also „schockierende Erkenntnisse, schwere Enttäuschung, persönliche Betroffenheit, Ernüchterung, Bestürzung …“ einer Schulleiterin redaktionell visualisiert, gerät auch das noch unfreiwillig zur Karikatur.

Folgt man der wirren Überlieferung des Redakteurs hatte eine „schockierende Erkenntnis“ bei der Schulleitung Anja Renken-Abken im Sommer 2022 lediglich zur fristlosen Kündigung des NIGE-Verwaltungsleiters wegen fortgesetzter Unterschlagung geführt.

Eine diesbezügliche Strafanzeige, die ein Ermittlungsverfahren nach sich zog, erfolgte allerdings erst, als der Sachverhalt durch das anonyme Schreiben eines (so Kiesé) „internen Whistleblowers des NIGE“ im Oktober 2022 an die Öffentlichkeit gelangte und demzufolge nicht länger zu beschweigen war.
Nur die OZ berichtete am 11.10.2022., während der Anzeiger für Harlingerland mit den Beteiligten unter der Decke blieb.

Und fast weitere zwei Jahre benötigte die Schulleiterin, um den Schock der Erkenntnisse zu verarbeiten und nunmehr ihrer Enttäuschung, Betroffenheit und Bestürzung Ausdruck zu verleihen.

Hingegen „die seit Sommer 2020 vakante Stelle soll im kommenden Monat wieder besetzt werden, wie Anja Renken-Abken berichtet„, und stiftet nicht nur weitere Verwirrung, sondern vernebelt auch die Frage, warum bis zur Neubesetzung dieser Verwaltungsleiterstelle gar zwei bzw. vier Jahre ins Land gehen mußten.

Die naheliegende Annahme besagt: Eine bruchlose Neubesetzung der Stelle schon 2022 war gar nicht möglich bzw. nicht angezeigt, denn das hätte dem Nachfolger zwangsläufig den tiefen Blick in einen Tatort gestattet bzw. abverlangt, der bis 2024 noch gereinigt werden mußte.

 

Vorauseilender Freispruch

Die Kernfrage, wie denn bei soviel vertraulichster Zusammenarbeit eine halbe Million Euro verschwinden können, erforderte zweifellos allerbehutsamste Ermittlungen  (sowohl im Kollegium als auch sicher bei Zuschußgebern und Förderprogrammverwaltern) vonseiten der Staatsanwaltschaft, zumal diese ja weisungsgebunden vonseiten des Niedersächsischen Justizministeriums zu agieren hat; Justizministerin des Landes Niedersachsen ist Kathrin Wahlmann, SPD.

Denn gewiß ist’s eine Gratwanderung, ob es ermittlungstaktisch sich auch nur ansatzweise erweisen darf, daß der Habitus des Einzeltäters in Finanzfragen sich doch langjähriger Toleranz und Kenntnis der übrigen Leitungsebene verdankt haben könnte, bei der Herrn V. vielleicht dann mal, warum auch immer in Ungnade gefallen, die Tragbarkeit entzogen wurde und dann die zuständigen Repräsentanten als eben jene einer Esenser Landeseliteschule von alledem keinerlei Ahnung mehr haben wollten.

Da beeilt sich auch die Schulleiterin mit der Betonung der vorrangigen Verantwortung des Verwaltungsleiters sowie ihres lediglich „besten Wissens„, welches sie bei der Haushaltsprüfung anzulegen hatte.
Und auch Kiesé wird der Erzählfeld-Verdunklung nicht müde und labelt mehrfach den „langjährigen Finanzverantwortlichen„, um sodann über den das NIGE unverdient heimsuchenden Schicksalsschlag zu verlautbaren: „Desto größer war die Bestürzung, dass dem Finanzverantwortlichen anstatt der Dankesurkunde die Kündigung ausgesprochen werden musste.“ – ein doppelzüngiges Geschwurbel, das allenfalls die Esenser Schweige- und Wegschau-Tradition intoniert.

Vor allem unter dem Gesichtspunkt des Einzeltäters plädiert der Redakteur schließlich für die betroffenen, entsetzten, enttäuschten, bestürzten Beteiligten auf verminderte Schuldfähigkeit.
Allen vorweg die Schulleiterin leiste geradezu Übermenschliches, sei die „einzige Außenvertretungsberechtigte“ [?], habe „sämtliche Abläufe [?!] im Gymnasium zu kontrollieren und zu verantworten„, das „Kassensystem zu überblicken“ und „den Haushalt abzusegnen„. Tatsächlich: abzusegnen !

Dann unterstellt er die Überlastung der Schulleiterin, um die selten dämliche Suggestivfrage, ob das alles denn überhaupt möglich wäre, und die ebenso dämliche Antwort zu implizieren: Nie im Leben!
Sondern Frau Anja Renken-Abken hätte „eine spezielle Ausbildung im Haushaltsrecht und vielleicht weiteren Spezialgebieten“ gebraucht sowie „grundsätzliche strukturelle Korrekturen“ – wobei noch ganz weit offen bleibt, wie die übermenschlichen Anforderungen denn seit Sommer 2022 und das ganz ohne Verwaltungsleiter bewältigt worden seien.

Mögen der Staatsanwalt dies ins Plädoyer und das Gericht dies ins Urteil einfließen lassen!

 

NWZ-Kopulationskolumne

 

Kolumne 1

Den Auftakt einer dreiteiligen NWZ-Kopulationsreportage machte zum 27. Februar ein Redakteur Peter Saathoff zum Thema „wife-sharing“ mit dem Foto-Untertitel: Wenn seine Frau mit einem anderen schläft, genießt ein ostfriesischer Mann das sehr. und damit tatsächlich eine ganze Zeitungsseite voll.

Passend wie Arsch & Eimer, respektive Mönch & Nonne & Mönch, fügte er das angesagte Frauenbild in ein aktuelles Zeitfenster zu Equal Care Day, Equal Pay Day und Internationalem Frauentag und die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Karin Emken MdL dürfte sich vor Begeisterung über die NWZ-publizistische Schützenhilfe kaum eingekriegt haben, plakatiert sie doch eine Forderung nach Art „Gleichstellung“ der Frau in brutalstmöglicher Albernheit, der sich auch ein Redakteur Saathoff wohl nicht hat verschließen können.

Der portraitiert den Wife-sharer gar herzallerliebst mit Erklär-Bär  als Party-Wissen für Staunende, plädiert beim Dreier auf „etwas ganz Normales“ und möchte – wie es den Equal-Feiertagen ja zueigen ist – dies „einer breiteren Öffentlichkeit bekannter machen und auf mehr gesellschaftliche Akzeptanz hoffen„, was zweifellos stets im Trend liegt.

Vor allem aber möchte sich das Qualitätspress-Erzeugnis gegen jenes Vorurteil wenden, daß, wer zu doof für anständigen Journalismus ist, sein Publikum immer noch mit unanständiger Erzählung bespaßen kann.

Auch eröffnet es den letzten rückständigen Konsumenten, die sich nach wie vor über verspätete Zeitungszustellung, mangelhafte Deutschkenntnisse und die redaktionelle Unfähigkeit, einen einfachen Kontext nachzuerzählen, beschweren wollen, mal ganz andere Kenntnisse und neue Sichtweisen auf’s angesagte Portfolio einer Zeitung, wird dies doch als „Moderne Liebe in Ostfrieslanddargeboten, eine Gratis-Orientierung also, die die meisten Abonnenten gewiß doch als lecker und als Lebenshilfe-Recherche eines Qualitätsmediums zu goutieren wissen – und das für nur 2 bzw. 2,70 € pro Anwendung.

Und als hätten wir nicht genug Fronten, für deren journalistische Bewirtschaftung die mainstream-Presse zu dämlich oder zu korrupt ist, hat nun die NWZ dem arglosen Leser ausgerechnet noch eine Sexfront eröffnet.

 

Kolumne 2

Das Frontschwein zum zweiten Teil der Kopulationskolumnen gibt am 13.03.2024 nun Inga Mennen, Ex-Anzeiger-Lokalredakteurin, jetzt  Thementeam Soziales, und titelt sogleich: „Wir mögen es, wenn man uns beim Sex zuguckt.

Mit der Edelfeder IME hat die Redaktion hier eine erprobt und robust zeigefreudige Verfechterin der Normen der Körperästhetik an die vorderste Kontaktlinie geschickt, wo sie am heißesten ist, um über sexuelle Viel- und Abseitigkeiten zu plappern, d.h. die Normalität des Swingerclubs und was an moderner Progression sonst noch außerhalb des Zeitungsleser-Horizonts umläuft. Auch hier möchten die Portraitierten „darüber aufklären„, denn „die beiden sind ein Paar und haben gern Sex, wenn andere dabei zusehen.

Die stete Wissensvermittlung ist der IME wichtig, das ist Redaktionsauftrag: „Die beiden bevorzugen, auf großen Matten Zärtlichkeiten auszutauschen und Sex zu haben.„, und sie versteht sich, die IME, hier auf die erforderliche Investigatiefenschärfe zu einem Thema, das den Menschen alltäglich auf den Nägeln oder sonstwo  brennt.

Und mit dem heiteren Beruferaten – IME befragt „Sexcoach Lisa Preller“ – ist auch diese Zeitungsseite schon wieder voll und der Müllsack zuzubinden.

 

Kolumne 3

Im dritten und hoffentlich letzten Beitrag der NWZ-Kopulationskolumnen dürfte dann über die BDSM-Szene und deren sicher ebenfalls bereichernde Normalität berichtet und aufgeklärt werden – mit Lern-Video.

Lief das erste Redaktionsstück noch unter „SEXUALITÄT und das zweite unter „GESELLSCHAFT, so wird das nächste sicher unter „KULTUR gepriesen, denn „Konzerte und tanzen – auch das ist möglich in den Swingerclubs“ (IME).

Die Anzeiger-typisch verfurzte Libertinage wird dann wieder zwischen Grünkohlessen-einladenden Landfrauen, Kalenderblättern von früher, Behördenpressemeldung im Wortlaut, gescheiterter Nacherzählung politischer Begebenheit, AfH-Ticket-shop, Jobwechsel mit Ehrungen, dpa-Kopien, Tinnef-Bude NordwestSHOP, Leserreisen und seitenfüllenden Medikamentenanzeigen für die Hauptzielgruppe auf sich aufmerksam machen und sollte in einer Rückrufaktion des Anzeigers für Michael Schmitz gipfeln, dessen Kernkompetenz – wir erinnern uns – als SadoMaso-Bordellbetreiber einst überregional beachtliche Reputation genoß, hingegen zugunsten der touristischen Infrastruktur von Bensersiel leider kaum zur Entfaltung gelangt war.

 

 

Gedankenaustausch

Gedankenaustausch

 

 

Wenn MdL Karin Emken Gedanken tauscht, läßt sie in der Regel den Teil der Bevölkerung, den sie nicht umfassend geblockt hat, auf ihrer facebook-Seite der Distribution beiwohnen: Jüngst tauschte sie einen Gedanken gegen einen woken Sticker am Kostümchen …

… und erinnerte damit den exit-esens-Schriftführer an seine aktive Dienst- und Folgezeit, da das Aachener Reserveoffizierskorps einen regen Erkenntnis- und Gedankenaustausch (!) pflegte mit der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, im Zuge dessen ihr Generalsekretär Harald Bock seinerzeit Abdallah al-Frangi für eine umfassende Informationsveranstaltung über die Lebensverhältnisse in Gaza im Staate Palästina hatte gewinnen können – Herrschaftszeiten: Gedankenaustausch 1977 und 2023 !

 

Der Gedanke, daß die Auslösung von Flüchtlingswellen aus den globalen Kriegsschauplätzen intendierter Effekt US-amerikanischer Unterwerfung von und gegen Europa ist, wird nicht dadurch abwegig, daß die Vasallen Deutschland und EU-Komplizen sich an der Bewirtschaftung dieser Kriege und Fluchtursachen massiv beteiligen.

Die Repressionen und die aktuelle Selektion gegen die Flüchtlinge befeuern weiterhin eine enorme Destabilisierung und Entzündung der Gemeinwesen, Wirtschafts- und Sozialsysteme, der behördlichen Kompetenzgrenzen etc. im Interesse des Hegemons, das bloß übersehen kann, wer jedes Jahr im ökumenischen Delirium „kultureller Vielfalt“ Papierboote, Stühle, Bänke, Textilien  von Betroffenen solidarisch anmalen läßt.

„Ob die Spenden zurückgefordert werden, wenn die Volkswirtschaft einschneidend kollabiert“ war im März 2022 an dieser Stelle zu lesen.

 

Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam haben diese „Migrationspolitik unterm Grünen Scheinheiligen-Schein“ zu Gedanken von außerordentlich hohem Tauschwert veredelt.

 

 

Weil andrerseits Distanz- und Gedankenlosigkeit im Wechsel ein atemberaubendes Tempo vorlegen – von der blaugelben Wimpelpflicht zum Davidsstern, sanktionsbewehrt und koste es, was es wolle – so gewinnt der eine Gedanke, daß, wer die ukrainischen Nazis verehrt und auf Kosten der eigenen Bevölkerung mästet, auch der israelischen Armee bei der Liquidierung der palästinensischen Bevölkerung helfen muß, an Plausibilität und Salonfähigkeit. (> Thomas Röper und hier und Moshe Zuckermann bei junge welt, sowie, der Esenser LandesCheerleaderin anempfohlen!)

Fahnenpose ersetzt Geschichtskenntnis; die einzige Geschichte, die sie kennen, ist die eigene im SPD-Ortsverein und „Weils Wilde Woche“ in Sozis worldwideweb.

 

 

Dieses Gedanken Verbrämung durch den Typ ungebildete Kindsfrau, der ja auch bis auf die lokalpolitische Ebene parteispezifischen Zuspruch findet, hat Dagmar Henn zur Analyse der grünen Ikone veranlaßt: „Tränen, Tränen, Tränen“ – abermals Gedanken von außerordentlich hohem Tauschwert!

 

 

Was meinte Merkel mit „Wir schaffen das“?
Hier formuliert Thomas Röper einige weitere Gedanken, die sich zweifellos ebenfalls gegen einen albernen Israel-Soli-Sticker zurücktauschen ließen.

 

 

 

 

Dazu weiterhin unverzichtbar: Den Frieden gewinnen – Küppersbusch-TV

NachDenkSeiten am 21.10.2023: Noam Chomskys Rede in der UN-Vollversammlung 2014 – Entwicklung des Palästina-Konflikts

Caitlin Johnstone bei RT:  In nicht mal einem Monat:
Vom Nazi-Applaus zur Unterstützung eines Völkermords

 

 

Rotkäppchens rote Rohrzange

 

 

Rotkäppchens
rote
Rohrzange

 

 

 

Sie nennen es Politik !

Es ist schon eine Kleinkunst, die Kompetenz und Erfahrung erfordert, pünktlich zum Wahlkampfauftakt die Grenze der Zumutbarkeit zu überschreiten und mit der SPD-Eventbagage dazu eine Klassenfahrt mit Bustour nach Emden zu unternehmen.

Gewiß, Wahlkampfzeit ist Ausflugszeit und man möchte meinen, die Landtagskandidatin wäre als eiliger Partyservice dauerunterwegs, um jegliches Stattfinden zu dekorieren und Selfies in einer Schlagzahl rauszuhauen, daß Cousin und Kindersenator Ole Willms noch nicht mal mehr zum Instagram- u.fb-Hoffnungslauf antritt, weil er „mit Kraft und Herzblut“ (OWi über OWi) Verwandtschaft coacht.

So qualifiziert sich das eigentliche Dream-Team der Inhaltslosigkeit gleich zwiefach, denn der Ole verbleibt als optischer Teil seiner Cousine in Esenser Dauerpräsenz und impliziert insoweit im SPD-Erbhof ja schon seine quasi-natürliche Eignung für die Nachfolgeschaft im Bürgermeisteramt.

Wenn also dereinst MdL Karin Emken kundzutun sich beehrt, nicht mehr nur ihre halbe, sondern nunmehr ihre volle Leidenschaft auf der Hannoverschen Hinterbank der Landespolitik zu entfalten, sollte das lokale Postenvakuum doch gleich sozisorgenfrei wiederaufzufüllen sein. Dann nämlich stellt sich angesichts erprobter Peinlich- und Beliebigkeit in Esens nur noch die eine Frage, ob man die Reputation eines öffentlichen Amtes so weit runterziehen kann, bis es sich jeder Juso-Schischi zutraut bzw. ob diese schöne Stadt solch häßliche Armut und Leere wirklich verdient – und falls sie dann einen berufslosen Dauerstudenten zum Ersten Bürger ihres Gemeinwesens kürt, lautet die Antwort: Auf jeden Fall !

Doch nun zu den landespolitischen Inhalten inmitten von Kriegswirtschaft, Plünderung der Bevölkerung, Rückbau der Lebensstandards.

Da ist nichts, das sich inhaltlich unterscheidet von den Verheißungen der letzten Bundestagswahl und der letzten Kommunalwahl, die ja ihrerseits nur Kopien der jeweiligen vorletzten Programmentwürfe waren:
Wenn Regression und Albernheit angesagt sind, ist Halligalli die paßgenaue Antwort für die fb-Blase und Rotkäppchens rote Rohrzange schließlich das Symbol für … ja für was eigentlich? Scheißegal, Hauptsache Symbol.

Per facebook war Karin Emken schon mal publizistisch vorgeprescht, aber es sollte der SPD-Kampagnenagentur SOZ.IS vorbehalten sein, ihre Seite www.einheitssozi oder so ähnlich zu gestalten und ihre Performance so zu optimieren, daß wirklich allen Landtagskandidaten anzusehen ist, wo sie medial containert wurden.

Upcycling ist das Gebot der Stunde und unter „Meine Ziele“ hat sie die Schwurbelgebete gelistet, denen bereits zur Kommunalwahl durch Cousin Ole und zur Bundestagswahl durch Olaf Schloz ewige Verwendung zuteil wurde; Sekundärzitate noch und nöcher… Gezogen wurden sie abermals von SOZ.IS aus eben dieser Trommel, die Karin Emken auf ihrer Seite als „Entwurf des SPD-Regierungsprogramms“ deklariert.

Das ist eine 126-Seiten-Krankenakte, die chronischen Eskapismus attestiert, und an dieser Stelle gebührt Sinnsucher Manfred Knake mal Dank und Anerkennung, daß er Lektüre und Mülltrennung demütig sich auferlegt und mir erspart hat.

Daß der Umfang selbstverständlich abschreckend daherkommt, ist aber weniger den Inhalten und brennenden Themen der Zeit geschuldet, als vielmehr einer gewissen leichten Sprache, die sich wohl an gehandicapte L a n g s a m l e s e r richtet: Jede einzelne Zeile auf jeder Seite ist nummeriert, wohl damit keine verlorengeht, und besitzt zudem jeweils zwo Leerzeilen, damit den fehlenden Gedanken genügend Auslauf gelassen wird.

Knake thematisiert das Gruselkabinett hinreichend, indes fehlt der SPD-Liturgie der reale Kriegsbezug, zudem im menschlichen Alltag, weil der Programmentwurf wohl leider fertig war, bevor die Bevölkerung umfassend zum Hungern, Frieren und Glauben aufgerufen wurde, damit die Ampel-Irren ihre Kriegs- und Sanktionsbesoffenheit ausleben und die Rüstungs- und Energiekonzerne mästen können: Das Land in schmutzigen Händen.

Bleiben wir dieser Politik weiter auf dem Pfade der Kleinkunst auf der Spur und betrachten wir die Gattung > Konkrete Poesie.
Sie „… bezeichnet in der Dichtung eine bestimmte Herangehensweise an die Sprache. Die Sprache dient nicht mehr der Beschreibung eines Sachverhalts, eines Gedankens oder einer Stimmung, sondern sie wird selbst zum Zweck und Gegenstand des Gedichts“ (Wikipedia).

Somit war Höhepunkt der oben bezeichneten Klassenfahrt nach Emden dann (… ja gut, das Büfett mit den Würstchen – aber eigentlich auch:) die Rede der Kandidatin, die als Video stilsicher automatisch untertitelt auf ihrer fb-Seite dokumentiert ist und die treffsichere Essenz der bisher thematisierten politischen Aussagen darstellt.

„Meine Rede beim Wahlkampfauftakt in Emden“ hat Karin Emken sie überschrieben; die Leseversion, d.h. der Untertiteltext im Original, ist hier wiedergegeben und hat den eingefahrenen Applaus zweifellos völlig schmunzelfrei verdient.

***

 

zur Perspektive der Wahlkampfclowns:

Dagmar Henn:
Energie, Industrie und Zusammenbruch, Teil 1 und Teil 2

 

Schaufenster der Stadt

 

Schaufenster der Stadt

 

Wahrlich, ich sage euch, einkaufen sollt ihr, während wir loben und preisen wollen, daß es eine Wonne ist, und ins Praktikum soll dort gar mancher Esenser Ladenbetreiber, auf daß er Ahnung, Empfinden und etwas Wertschätzung erlange, wie lokale Strukturentwicklung, Cityqualität, Verweilgenuß schmecken können – prosperity-tasting by Textilhaus Willms – kurbeitragsfreies shopping-Resort als Verschmelzung von Urlaub, täglichem Bedarfserwerb, Fashion, Inspiration und … genau!

Ross und Reiter

Nämlich Zugpferd für Innenstadtentwicklung und Vorreiter fortwährender Citybelebung.
Wie aber macht Willms sie schön, die Esenser Innenstadt?
Nein, es ist nicht der gediegene Barde, der die Kundschaft draußen und die Mitarbeiterschaft drinnen zwangsbeschallern zu müssen glaubt, sondern es sind da zuallererst die verläßlichen Öffnungszeiten, zu deren Beginn Einwohner und Gäste nicht über Staubsaugerkabel stolpern und die dann zur Mittagszeit die einzig geöffnete angenehme Zuflucht bescheren …

Und es ist das Personal, das nicht etwa wie im Eingang einer Tourist-Info rauchend im Weg steht, sondern freundlich, unaufdringlich, aber kundenzugewandt ein liebenswertes Kommunikations- und Kompetenzlevel verkörpert, so daß diese wunderbare Firma aus ihrem Mitarbeiterstamm sogar den einzigen Ratsherrn stellt, der immer ordentlich angezogen ist.

Willms ist Teil der Urlaubsplanung und ferienbiografisch seit jeher höchst relevant; die Schwägerin weiß stets und heute noch, welche Jacken für Nichten und Neffen dort schon seit 20 Jahren im Urlaub gekauft werden, und auch der kleinste Tagesausflug führt eher zu Willms als zum Wattenhuus.

Kulturträger Schaufenster

Und es ist die einzigartige Inspiration der Schaufenster!
Das muß man sich mal vorstellen: ein gesamtideelles Schaufenster in dieser Stadt, das eine anregende Wirkung auf den Betrachter ausübt und reizvolles Zeugnis ablegt, daß da jemand fortwährend und immer aufs Neue außergewöhnliche Ideen und Gedanken zu Themen und Stadtbezügen in Szene setzt.

Es ist dies optische Kulturverfeinerung und die verehrte Dekorateurin nimmt den Rang einer Botschafterin des Esenser Stadtbildes ein, so daß man geneigt wäre, ihr die grundlegende Überarbeitung der Esenser Stadtbildsatzung bzw. Sondernutzungsregelung anzudienen. Das vermöchte vielleicht manches Stadtmanagement zu ersetzen.

In dem Maße, wie das Schaufenster dem Individuum eine besondere Bandbreite seiner Reproduktionsmöglichkeiten veranschaulicht und offeriert, wird es zum Kulturträger.
Die Entwicklung dahin gelingt in Esens nur wenigen.

„Der Neubau an gleicher Stelle mit vier großen Schaufenstern ermöglichte es der Familie Willms ab 1952, einen Teil der angebotenen Bekleidungsstücke hinter Glas wirkungsvoll zu präsentieren – und auch für Wochenendspaziergänger zugänglich zu machen“, schreibt Detlef Kiesé in Willms‘ Jubiläumszeitung.

Genau dieser Aspekt der Stadtentwicklung wurde bei Willms stetig fortgeschrieben und jede Qualitätsstufe beschert dem Betrachter erneut Freude, Erbauung und städtebaulich Zuversicht …

… und auch Tröstung – die nötig ist, solange in Esens noch Ladenbetreiber ihre Schaufenster als 1945er Lichtöffnungen für ihre Paketlagerware betreiben.

 

Und dann kam da noch die Landtagswahlkampfkandidatin Karin Emken und steckte, wie zu erwarten, in fremde Jahrhundertleistung ihre Reklame-Rose. Immerhin hatte sie den sogenannten Landesvater nicht auch noch mit auf dem Trittbrett.

Wünsche

Der nun erschöpfte exit-esens-Schriftführer wünscht „Weiter Willms“ sowie die Verdoppelung der 100-Tage-Aktionsphase und sich selbst, da er immer gerne an  Verlosungsaktionen teilnimmt, schließlich am liebsten Gewinn N° 6, das Wein-Tasting vom Weinkontor Nordsee, und stellt sich dazu auch der Herausforderung, in Esens 10 Freunde zu finden!

 

***