Beekhuis-Daten-Hehlerei
Paparazzos Scheinwelt
Den „Skandal“ aus der Produktion des Anzeigers für Harlingerland unter der Regie von Möller-Mandel-Modder hat einer der Produktionsleiter, da die Akzeptanz fürs Produkt rückläufig ist, nochmals aufgewärmt.
Also bekennt der Redakteur Hochmann unter dem Titel „… Scheinwelt“ zum Ende der Woche: „Wir verschieben unangenehme Dinge ins seelische Off, um Ballast abzuwerfen“, und ob der sodann unerträglichen Leichtigkeit des Seins müßte Herr Hochmann, wenn er wir sagt, sich die Frage gefallen lassen, wen auch immer er in sein Patientenkollektiv eingemeinden zu können glaubt.
Gleichwohl, er hat gelesen und bei wikipedia einen passenden „Eskapismus“ gefunden und weil Redakteur Hochmanns „wir“ die Guten sind, die tagtäglich die „normale, gesunde Seite des Verdrängens“ pflegen, muß es in deren Zweifaltigkeit selbstredend auch die Bösen geben, die „dunkle Dimension“, die – potztausend, wer hätte das gedacht – durch niemand anderen besser verkörpert wird als durch den: Jochen Beekhuis.
Eskapismus, also geistiges Abschirmen, Realitätsverweigerung, Wirklichkeitsflucht, die psychiatrische Ausformung eines Fehlverhaltens, weil es die soziale Tolerierbarkeit überschreite – hier urteilt ein Redakteur über den Bürger als Paparazzi-Gegenstand.
Das wirkt belesen und schneidig und läßt nur wenig Möglichkeit, sich den Nebenwirkungen solcher Lektüre, dem Würgereiz, zu entziehen.
Man muß Herrn Beekhuis fürwahr nicht mögen, ihm jedoch zugutehalten, daß er sich im Gegenzug die öffentliche Beschreibung der Krankheitsbilder der redaktionellen Skandalproduzenten versagt.
Die belastbar beforschten Erscheinungsformen des Eskapismus zu entdecken, hat Herrn Hochmanns Investigativpotential dann aber offenbar überfordert (Lückenpresse!) – er hätte einige Sätze weiterlesen und nämlich in eigener Sache diagnostizieren müssen:
Eskapismus gilt in der Medienpsychologie als wichtiges Motiv der Mediennutzung, dessen Personal ständig die Realitätsflucht seiner Leserschaft organisiert und sorgfältig auf Niveau hält (Flucht vor höchstrichterlicher Feststellung zur Umgehungsstraße, vor „Fakten“ eines „Klimawandels“, vor Tatbestand der Datenhehlerei, vor Windkraft-Mafia, vor skandalöser Haushaltsverschuldung, vor TEB-Schrottkonzepten, vor fehlender Quartiersentwicklung, Verkitschung urbaner Lebensräume, vor fehlendem Stadtmanagement und und und – kein Mißstand, der hier nicht nachhaltig klein- und schöngeschrieben würde), womit wir uns mitten in der Fluchthelfer- bzw. Schleuser-Redaktion befinden.
Scheinwelt-Fluchthelfer, Schleuser, Schlepper
Medieneskapismus bezeichnet die Austüftelung, Gestaltung und Überlieferung eines Weltbildes z.B. für die Leserschaft in größtmöglicher Einfalt und Konsumierbarkeit, in leichter Sprache, widerspruchsfreien Sachverhalten, schlichten Lösungen bei überschaubarer Problemfreiheit, Anmutigkeit ihrer Akteure, Bekanntheit aller Figuren, anstrengungslose Rezeption … und ausgerechnet die Profi-Schleuser bezichtigen den Bürger B. eines pathologischen Fluchtverhaltens.
„In der Medienforschung wird Eskapismus dem Uses-and-gratifications-Ansatz zugeordnet, das heißt, Medienangebote werden zur Alltagsflucht selektiert. Nach diesem „Escape-Konzept“ von Katz und Foulke werden so durch alltäglich erlebte gesellschaftliche Rollenausübungen erzeugte Spannungen abgebaut. Motive sind demnach das Vergessen und Entfliehen vor eigenen Problemen sowie passive Entspannung und das Erzeugen von Emotionen und Ablenken von Regeln und Normen der Realität.“
hätte wikipedia dem Redakteur noch zu sagen gehabt.
Hochmanns Bumerang: Eskapismus
So steckt das Eskapismus-Konzept des Anzeigers für Harlingerland mit der „Beekhuis-Affäre“ dem gehässigen Untertan auch den Entwicklungsraum für betreute Meinung und eingehegte Befindlichkeit ab, ohne daß der politisch relevant werden könnte.
Exemplarisch ist solches zu besichtigen am AfH-facebook-Soziotop zum Beekhuis-Thema: ein gutgefülltes Bällebad für Hetzer und sonstige Affekt-Leser – sehr zum Wohlgefallen der online-Redaktion, die bedarfsweise durch Gestaltung (Löschen, Verschieben, Sortieren) von Kommentaren, Posts und Links, eine Echo-Meinung erzeugt, bis die sogar print-tauglich ist.
Die immer wiederkehrenden psychiatrischen Krankheitsbilder dieser AfH-Eskapismus-Konzeption: ADHS, Legasthenie, Projektion, Größenwahn, scapegoat-Syndrom …
Während Herr Hochmann einerseits mit seinem Kommentar das AfH-Geschäftsmodell (nämlich Erzeugung eines Skandals, dessen Streckung, Befeuerung und Vermarktung) glorifiziert und legitimieren möchte, macht er sich andrerseits nützlich bei der Körung des SPD-Sündenbocks und anstellig, diesen mit in die Wüste zu treiben – Scapegoating (Versündenbockung).
Körung des Sündenbocks
Im alttestamentarischen Bild wurde nach der Übertragung der Tätersünden auf den Bock per Handauflegen dieser mitsamt den Sünden in die Wüste vertrieben: „…dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste.“ (3. Mose, 16)
Allerdings mit zweifelhaftem Redakteurserfolg, denn siehe: „… läßt er sich wieder blicken, wenn der Anlaß ihm paßt.“
Man beachte diese Pose – eines kecken Lokalredakteurs, der sich stets auf Seiten eben solchen Volkes wähnt, dem er aufs Maul zu schauen glaubt.
Auf dieser Seite nämlich erübrigen sich auch einfache sprachliche Bezugsregeln; so schreibt der gutseitige Redakteur:
„Nachdem Beekhuis erklärt hatte, die Chat-Affäre habe nichts mit dem schwachen Abschneiden seiner Partei zu tun…“
Den Satz lese mit Verstand, wer mag: Hä? Weder – noch! Verwirrung treibt die Empörung des Redakteurs in ein Statement, wo der Umkehrschluß gilt, aber er’s nicht sagen kann, nämlich, daß die SPD-vergurkte Europawahl nix mit Beekhuis zu tun hat. Verstünde er die Tücken der deutschen Sprache, wäre der Redakteur vielleicht Journalist geworden.
Aber der Kosmos der redaktionellen Scheinwelt offenbart einen weiteren überraschenden Zusammenhang:
„Die SPD hat derzeit mit einem solchen Problem zu kämpfen“
nämlich der von Herrn Hochmann dem MdL zugeschriebenen „Realitätsflucht in die Scheinwelt“ – da stutzt auch der dümmste Genosse: Seit 100 Jahren Ebert/Noske anhängen; vor 20 Jahren Jugoslawien überfallen; Hartz-Terror gegen die eigene Bevölkerung; kaum einen Kriegsschauplatz ausgelassen zum Preis der Verwüstung der öffentlichen Daseinsvor- und fürsorge; vom CO2-Hype nicht die Bohne kapiert, Europawahl völlig vermasselt … und jetzt auch noch mit der Fiktion von Beekhuis Fluchtverhalten zu kämpfen haben…?!
Schwer auszuhalten; aber allen, die mit Bruder Hochmann Seit‘ an Seit‘ zur Sonne, zur Freiheit müssen, ruft auch Fokko Saathoff zu (wenngleich auf Stolperdeutsch):
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