Platz für Rassismus ?
„friedvolles Miteinander, Respekt und Wertschätzung“
Freitag vor einer Woche wurde an dieser Stelle der SPIEGEL-Artikel über Cyrus Overbeck weiterveröffentlicht sowie ein Kommentar zur Einordnung in die Esenser Verhältnisse. Am Mittwoch wurde hier der Hinweis auf den Fernsehbericht der WDR-Lokalzeit Duisburg zugefügt. Danach gelangte beides als eines Zeitgenossen Rundbrief u.a. an Presse und Politik, wobei stets erfreulich ist, wenn exit-esens-Produkten geschätzte Weiterverbreitung widerfährt.
Eigentlich war dem Bericht vom 16.08. nichts hinzuzufügen, weil die Reaktionen in der Overbeck-Geschichte absehbar waren und sind … hätten nicht Bürgermeisterin Karin Emken und Stadtdirektor Harald Hinrichs diese mit einer formellen Erklärung im heutigen Anzeiger für Harlingerland beträchtlich konterkariert.
Das Allbekannte schließt mit einer Aussage, die den „Bürgerinnen und Bürgern (…) ein vielfältiges und beständiges Engagement für ein friedvolles Miteinander, für Respekt und Wertschätzung“ zuschreibt.
Daß dies eine steile These ist, erweist sich abermals und absehbar bei der Sichtung der diesbezüglichen facebook-Hinterlassenschaften, wo sich aufrechte Esenser einfinden, die sich ihre Erinnerungskultur nicht von einem jüdischen Halbperser aus Duisburg streitig machen lassen wollen.
Unter dem Schlagwort „Künstlerstreit“ präsentiert gar mancher dort seinen Kunst– Begriff, mit dem er uns nochmals wissen läßt, was wir unter „entartet“ zu verstehen haben.
Allen voran der Anzeiger-Redakteur Frank Brüling, der, um Overbeck hinterherzubellen, unverzüglich der bezeichneten fb-Kampfgruppe Esens – Allgemeine politische Themen zugestiegen ist, wo sich auch mehrere Esenser Ratsmitglieder und sonstige „influencer“ auf’s Vorzüglichste beheimatet wissen. Denn in einer Echokammer, wo Brüling selber hetzt, ist die Verwertbarkeit des Echos für die Printausgabe („In den sozialen Medien…“) bestens gegeben. Brüling, der Petersen als „Konkurrenten“ Overbecks in Gänsefüßchen setzt, verkennt dabei im Genre, daß ‚Overbeck‘ zu ‚Petersen‘ sich verhält wie Rolling Stones zu Shanty-Chor oder Joe Cocker zu Franky Alcatraz … oder Journalismus zu Frank Brüling.
Und sobald die heutige AfH-Printausgabe per facebook-Anzeiger online ist, wird man dort der weiteren Beißwutentwicklung einer Gemeinde (community) für ein friedvolles Miteinander, Respekt und Wertschätzung beiwohnen können, der eigentlich nur eines zu wünschen ist: Zahngesundheit und glänzendes Fell.
Punkt
Nachtrag
Es gibt Prognosen, die den Prognostiker erfreuen, wenn sie nicht eintreffen:
So hat der Anzeiger für Harlingerland nach einer bemerkenswert sachlichen Dokumentation mit Kommentar zur o.b. Angelegenheit bislang auch darauf verzichtet, durch deren fb-Aufbereitung jener Community ein weiteres Forum zu bereiten. Chapeau !
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