Haushalt abgeferkelt

 

 

 

 

 

 

Haushalt
abgeferkelt

 

 

 

 

Arno Nerschbach, Ex-Ratsherr und wacher Bürger des Esenser Gemeinwesens, kümmert sich nach wie vor um lokalpolitische und Verwaltungssachverhalte, von denen die meisten Zuständigen wohl meinen, die gingen ihn nichts an.

So begab es sich, daß er zu Nikolausnachmittag der Esenser Stadtverwaltung und Politik ganz ohne Knecht Ruprecht einen Hinweis auf Haushaltsgebahren und -rechtsverstöße bescherte und auch der Anzeiger-Redaktion bekanntmachte.

 

Gewohnheitsmäßig hat daraufhin der Redakteur Kiesé von den Mißstandsverantwortlichen zunächst eine Presseerklärung eingeholt, bei deren Lektüre man erstens froh sein konnte, daß der als sogenannter „Stadt-Chronist“ wenigstens vom Journalismus die Finger läßt sowie zweitens man aufgrund dieser verbogenen Kiese-Chronologie sich wundern konnte, daß mit dem Hinrichs-Dementi etwas geradegerückt wird, von dem der Leser offenbar nicht wissen durfte, daß es schiefhängt.

 

Somit hat der Redakteur Kiesé den so freundlichen wie fundierten Hinweis des Bürgers Nerschbach wohl auch gar nicht als Rechercheauftrag verstanden – wer weiß, was dabei auch rausgekommen wäre, wenn der Chronist Kiesé mit der Lektüre des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes begonnen hätte – sondern wieder mal als immerwährende Mission, dem Stadtdirektor Harald Hinrichs Bescheid zu sagen, daß auch bei der „Zeitung“ eine Art Leserbrief eingetroffen sei, den man doch gerne gemeinsam abbügeln könnte.

 

Und auch StD/SGBm Hinrichs und die weiteren Adressaten hatten es wohl nicht als ihre Aufgabe verstanden, dem Bürger dankend zu antworten, den wiederholten Hinweisen nachzugehen, etwa Bess’rung zu geloben oder gar belastbare Perspektive für’s Dilemma darzustellen, sondern gaben dem öffentlichen Abwatsch des Bürgers per „Presse“erklärung den Vorzug – Bescheiderteilung.

 

 

Also „moniert“ der als namenlos markierte „Kritiker“ da unter Bezugnahme auf das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz zu Recht einen rechtswidrigen Zustand, den die Verantwortlichen sowohl seit Jahren ignorieren, als aber auch den Mahner als irgendwie sonderbegabt diskreditieren: „… malt sich der Bürger ein Szenario aus“ und dem eine Panikmache zuschreiben, der Harald Hinrichs verwaltungsprofessionell entgegentreten zu müssen sich aufschwingt „… sieht hingegen keine Panik“.

 

 

Fokko Saathoff, der als einziger geantwortet hatte, schreibt: „Seit Jahren bemühen sich die Stadt Esens und die Samtgemeinde Esens zeitnah einen Etat des jeweiligen Jahres zu erstellen“ und stellt sich damit selbst jenes schlechte Zeugnis mit dieser altbekannten toxischen Beurteilungsfloskel aus: „Er bemühte sich jahrelang, seine Aufgaben zu erfüllen…“!

Der Kompetenz- und Aufgabenunsinn zwischen Stadt und Samtgemeinde sei an dieser Stelle mal unberücksichtigt.

Und mit dem läßlichen Tadel „Aus Ihrer langjährigen Tätigkeit wissen Sie doch, dass für die Erstellung unserer Etats die Vorgaben des Landkreises und des Landes erforderlich sind. Diese liegen derzeit noch nicht vor“ versucht der SPD-Vorsitzende sich nicht nur in sanfter Ironie, sondern zwitschert noch eine diffuse Falschinformation „Vorgaben“ mit rein, die auch beim Landkreis, so Nerschbach, auf Nachfrage Unverständnis, Verwunderung und Rätselraten auslöste.

 

Einerseits sind sie zwar wenig spektakulär (um nicht zu sagen, sie hängen einem sowas von zum Hals raus), diese notorischen Hemdsärmeligkeiten der Stadt bei gesetzlichen Vorgaben, und dieser lächerlich dummdreiste „Pressekodex“ der Anzeiger-Redaktion, andrerseits aber bleibt’s bürgerliche Chronistenpflicht, das gerade deshalb weiter zu publizieren.

 

 

Kein Gewinn für Bensersiel Teil II

 

Kein Gewinn
für Bensersiel
Teil II

 

 

„In den vergangenen Jahren war es eher ruhig beim Thema Ortsentwicklung im Esenser Stadtteil Bensersiel“ erzählt die AfH-Schreibkraft Detlev Kiesé am 21.November treffsicher an der Wirklichkeit vorbei und wer ihr Gutes tun will, läßt sie schlafen und liest weiter zum Thema bei exit-esens.de.

 

Wie erfolgreich eine Schachtelstruktur bei der Pulverisierung von Haftung und Verantwortung agiert, ließ sich an der Entwicklung von NuRoKa, des letzten Projektträgers zum Bensersieler Areal Taddigsweg ermessen.
Der erwies sich als hyperaktiver Organismus, der im Lebensraum Gesellschaftsrecht die ständige Veränderung so weit kultivierte, daß auch spezialisierte Staatsanwaltschaften an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit gelangen können.

 

So verwundert nicht, daß – entgegen allen diesseitigen fundierten Hin- und Nachweisen – in der Wahrnehmung von Stadtrats- oder Ausschußmitgliedern für solch zielgerichtet erzeugte Komplexität selbstverständlich keine Synapse frei ist und die Intention eines Schachtelkonsortiums im Kontext eines Bensersiel-Investments regelmäßig hartnäckig ignoriert wird.

 

Bereits zum Auftakt ging’s durcheinander:
„… stellte Dirk Brand seitens seines Unternehmens Friesische Huus & Heim Planungen für den Neubau einer Deichdorfferienanlage vor“
schreibt Detlev Kieśe – aber auch:
„möchte die PGN Projektgesellschaft Nord GmbH ein Ferienhausgebiet errichten“.
Welche Art Verknüpfung zwischen beiden Gesellschaften besteht, wird nicht näher bezeichnet und gibt der Kiesé-Pressekodex nicht her.

 

Dirk Brand erschien als Geschäftsführer der Friesischen Huus & Heim GmbH & Co.KG, gegründet Ende November 2023 vermutlich im Zuge des Erwerbs des Bensersieler Projektareals.
Und Herr Brand entschuldigte krankheitsbedingt Herrn Stephan Müller, PGN.
Dieser ist Teil der Geschäftsführung der PGN Planungsgemeinschaft Nord GmbH, also ein weiterer Projektpartner und somit Dritter im Bunde.

 

Herr Brand hatte eine 20-seitige Projektbeschreibung mitgebracht, die er auch power-point-präsentierte. Die Tischvorlage dazu beinhaltet zu einem Drittel jeweils ein „Unternehmensportrait der PGN Planungsgemeinschaft Nord GmbH“ sowie ein „Unternehmensportrait der PGN Projektgesellschaft Nord GmbH“, deren Beteiligungsstatus aber auch nicht weiter erläutert ist.
Lediglich PGN Projektgesellschaft Nord offeriert Hilfe bei der „Frage, wer bei zu entwickelnden Grundstücken als Vertragspartner der Kommune auftritt„, somit eine bestimmte Rolle einzunehmen verspricht.

 

Zur Friesischen Huus & Heim GmbH & Co.KG sind keinerlei Referenzprojekte zu finden, auch gibt’s keine explizite Internetseite. Wer die genannte web-Seite der in beliebigen Verzeichnissen gelisteten Firma anklickt, landet bei: Hanseatische Projektgesellschaft mbH & Co.KG, einer wenig betriebsamen Firma mit überwiegend Makler-Portfolio, deren Geschäftsführer Dirk Brand ist.
Als deren pers. haftender Gesellschafter ist die Hanseatische Verwaltungsgesellschaft mbH genannt, die diese Rolle auch gegenüber Huus & Heim ausübt und deren GF ebenfalls Dirk Brand ist.

 

Kommanditisten der Huus & Heim sind ebenfalls Dirk Brand zu 20% sowie die Heimstätten GmbH, Hemmingen zu 80%; Geschäftsführung Jaqueline Hölting. Diese Struktur gliedert sich weiter in Heimstätten III GmbH & Co.KG Wohnen und Gewerbe, Heimstätten II GmbH & Co.KG Wohnen und Gewerbe und Interna GmbH, Hemmingen sowie U.S Beteiligungs- u. Handelsgesellschaft UG, Minden, die in den Rollen von persönl. haftenden Gesellschaftern bzw. Kommanditisten zueinander auftreten.

 

Wer mag, kann selber weitermachen, findet sich in kurzer Zeit knietief in Investmentkompetenz und wundert sich, daß diese nicht mehr hervorzubringen vermochte als jene schmächtige „Projektvorstellung“, also diese Planungsansicht mit Häuschen und Schlängelwegen, was vielleicht auch eine Schwelle ostfriesischer Politikerbeleidigung markieren soll.

 

Wir fassen zusammen:

Friesische Huus & Heim GmbH & Co.KG, Bremen
PGN Projektgesellschaft Nord GmbH,
Rotenburg
PGN Planungsgemeinschaft Nord GmbH, Rotenburg
Hanseatische Projektgesellschaft GmbH & Co.KG, Bremen
Hanseatische Verwaltungsgesellschaft GmbH, Bremen
Heimstätten GmbH, Hemmingen
Heimstätten III GmbH & Co.KG Wohnen und Gewerbe, Hemmingen
Heimstätten II GmbH & Co.KG Wohnen und Gewerbe, Hemmingen
Interna GmbH, Hemmingen
U.S. Beteiligungs- und Handesgesellschaft UG, Minden
EC Hannover Eishockey-Spielbetriebs GmbH, Hannover
etc.pp.

 

Politik und Verwaltung jedenfalls sind bei der Auswahl der Gesprächs- und Vertragspartner Glück, Treffsicherheit und die richtigen Fragen zu wünschen, sofern die Ortsentwicklung von Bensersiel hier noch von Interesse ist.