Presseschau –
bei Verstand bleiben!
Was einzig zuverlässig prosperiert,
ist die Schwierigkeit, bei Verstand zu bleiben.
Jetzt pflanzen sie auch noch Bäumchen im Hochsommer, halluzinieren Natur, Lebensraum und ökologische Infrastruktur und kommen dabei aus der Selbstbespaßung nicht raus.
Der Klamauk heißt „Challenge“, ist hochvirulent und knüpft behavioristisch an das konditionierte Corona-Schlangestehen – nunmehr vorm Gartencenter und im TikTok-Kanal.
Sinn- und gnadenlos topfen sie vor schwarzen Tubawall-Betonmauern, an hohen Hauswänden, ins Kiesbett, ins Trockenbeet zwischen Strandhafer, ins langzeitverwahrloste Gruselbiotop Wattenhuus-„Garten“.
Und wenn auf dem Friedhof bei den Evangelischen sich 11 Gläubige inklusive 3 Pfäffchen in Bäumchens Namen versammeln und nacheinander 1 Schäufelchen berühren, weiß man, daß die Handlung samt Baumtaufe gar mit multipler Selbsteinsegnung bedacht wird.
Alle filmen sich dabei und streben die Verschattung an; dies wirft somit die Frage auf, ob diese denn nicht ohnehin evident sei und alsdann zwiefach auftrete, weil die eine die andere möglicherweise voraussetzt. Hmm.
Oder folgen die Verschattungsapostel gar lutherisch-instinktiv dem Delirium: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ – wohl hoffend, das Eine vermöge das Andere abzuwenden? Hmm.
Was einzig zuverlässig prosperiert,
ist die Schwierigkeit, bei Verstand zu bleiben.
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
… und weist dem Bürger einen Fluchtweg aus seiner Bestimmung zum Mitläufer, Kollektivbock und -gärtner – denn siehe, Verstandesertüchtigung und Kenntniserwerb sind jedermann umfassend zugänglich, und zwar: