Mummenschanz und Maskerade
Nachklapp
Die „Kultur“, deren Plural „Kulturen“ sachgerecht sonst nur in Petrischale oder Käsekeller Verwendung findet, da sie als virulent oder frohwüchsig gelten, die also wird hier mehrzahlig propagiert und zum Kampfbegriff der Integratoren, wenn auch nur zwei Spezies unterschiedlicher Herkunft beisammen sind.
„Jeder kam mit jedem ins Gespräch“ überliefert dazu der Anzeiger für Harlingerland, und als wäre des grenzenlosen Geplappers nicht genug, werden auch noch Gehölze integriert und „erzählte der ‚Baum der Vielfalt‘ von einer ereignisreichen Woche“.
Abermals auch kam die Freude am Kostümieren nicht zu kurz; der catwalk der integrativen Übergardinenträgerinnen wurde wieder angeführt von AWO-Frau Determann.
„Eine Modenschau mit Kleidung aus Tausendundeine Nacht“ textet eine Harlinger Schreibkraft darunter und gibt Aufschluß sowohl über eine Sprachkultur, die mit dieser Grammatik durch jeden Integrationskurs rasseln läßt, als auch über die gedanken- wie schamlose Selbstwahrnehmung der Verkleidungsaktivistinnen:
„In Europa wird Tausendundeine Nacht häufig fälschlich gleichgesetzt mit Märchen für Kinder, was der Rolle des Originals als Geschichtensammlung für Erwachsene mit z.T. sehr erotischen Geschichten in keiner Weise gerecht wird“ (wikipedia).
Rekurrieren also die Models mit Frau Determann jetzt auf Aladins Wunderlampe, Ali Baba und die 40 Räuber, Sindbad den Seefahrer, den Dieb von Bagdad, Kalif Storch? Oder doch auf die Nächte mit Scheherazade?
Ratlos und desintegriert bleibt der Gläubige zurück. Zu Ende ist die Interkulturelle Woche. Doch es winkt den Botschafterinnen der Kostümkultur bereits die nächste Herausforderung:
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