Worüber Genossen lachen

Worüber Genossen lachen

 

6 Fotos: Silke Martens, SPD-Webseite

 

Vorzüglich gelang die Titel-Konfiguration auf der fehlerhaft programmierten Esenser SPD-Seite insofern, als hier Tagespolitik mit erwartbar sozialdemokratischen Positionen in Bezug gesetzt und als Aufmacher dargestellt werden konnte – im richtigen Ortsleben so selten wie ein Meteoriteneinschlag im Gezeiten-Brunnen.

Wo Betriebe privatisiert, zerschlagen werden, sollten Beschäftigtenrechte tagespolitisch Thema sein – nicht nur in Vietnam – ; wo das ausbleibt, bekommen Betroffene und Familien als Wähler besondere Relevanz; und wenn in anderen Zivilgesellschaften längst gesichert erkannt ist, daß Outsourcing von Bereichen der Gemeinwirtschaft das Instrument politischer Deppenwirtschaft der 80’er Jahre war, erfüllt’s im Esens-B’sieler Kontext wenigstens noch Treppenwitz-Funktion.
Womit an dieser Stelle die Humorkomponente wohl hinreichend erläutert sein dürfte. Im weiteren dann wird auf der exit-esens-Seite in Kürze eine WitzerklärungsApp installiert für jene, deren digitale Kompetenz weiter entwickelt ist als die kognitive.

Bevor aber den Majestäten der Genossen weitere Positionen zur Tagespolitik in die Aufmacher geschraubt respektive „in den Mund gelegt“ werden konnten [nicht auszudenken z.B.: Overbeck-Rückrufaktion, Beekhuis-Soli-Note, SPD-Adoption von Rm Ole Willms … u.ä.], wurde der OV-Vorsitzende Fokko Saathoff vom exit-esens-Betreiber auf den Seitenfehler zwecks Reparatur hingewiesen.

Daß aber unterdessen noch weitere Zeitgenossen darüber gelacht, selbst Versuche angestellt und verlinkt hatten, befeuerte die Beißwut der unvermeidlichen facebook-Sozis: „strafwürdig“, „gefälschter Link“, „Fälscher“, „Helfershelfer“, „manipulierte screenshots“ etc. und offenbarte abermals einen wilhelminischen Majestätshabitus, der zum Esenser Bären die Pickelhaube im Wappen braucht – und eine weitere Frage aufwirft.

Worüber Esenser Genossen lachen:
– Niedersächsiches Kommunalverfassungsgesetz
– Mitwirkungsverbot
– Vergaberecht (Kita „Bärenhöhle“)
– städtische Architektenwettbewerbe
– Amtshaftung
– Infraschall
– Transparenz
– TA Lärm
– Beschäftigtenrechte
– EU-Recht
– Die Aufklärung
– ver.di-Streikaufruf
– Haushaltsdefizit
– Struktur der B’sieler Tourismuswirtschaft
– sogenanntes Gemeinwohl
– Bundesverwaltungsgerichtsurteile
– CDU-Webseite
– Schützenhüpkes

Mit Spannung war also auch ein üppiges Humor-Büfett zu erwarten, als die Genossen öffentlich luden zum gemütlichen Beisammensein mit Frühstücksminister Lies im … Quatsch: mit Umweltminister Lies im Frühstücksraum des Mehrgenerationenhauses, dessen Verlauf dankenswerterweise von Wattenrats Manfred Knake skizziert wurde – nachdem er den scharfen Grat sozialdemokratischer Gastfreundlichkeit so gerade unversehrt absolviert hatte – hier geht’s zur Niederschrift.

Bemerkenswert ist, daß sich die politischen Akteure der eingefleischten Fan-Gemeinde nochmals von Stadtdirektor Harald Hinrichs ( Chapeau ! )  auf die -schamlose- personelle Verflechtung von Ratsmitgliedern und Windparkbetreibern sowie die Bürgerbefragung 2016 stoßen lassen mußten, wo eine 2/3-Mehrheit weitere Windkraftanlagen in der Samtgemeinde abgelehnt hatte, hingegen der ausgewiesene ministerielle Windkraft-Lobbyist nun von diesen zum Frühstücksvortrag gebeten war – unter sich und ohne Presse…!

In der Selbstwahrnehmung der Genossen aber sah der Debattenverlauf ganz anders aus und lautet auf OV-Ebene: „Wir haben gemütlich gefrühstückt…“
„Gemütlich“ aber kommt von „Gemüt“, über dessen Beschaffenheiten die dazugehörige Fotostrecke (1, 2, 3, 4, 5)  der SPD-Seite zweifelsfrei Zeugnis abzulegen weiß !

 

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Nachtrag:

Erfreulich im Nachgang ist, daß exit-esens hiermit abermals den Wattenrat zu inspirieren vermochte; und auch die SPD hat auf ihrer Seite löblich nachgelegt, ihre Gemütlichkeit verleugnet und sogar die Gemüter aufgehellt!

Und weitere 12 Tage später dann schreibt die AfH-Edelfeder HÄ  den SPD-Bemühungsaufsatz als redaktionelle Eigenleistung so trübselig wörtlich ab, daß sich wattenrat-Vertreter Knake leserbrieflich abermals um Richtigstellung bemühen muß, damit die Leserschaft nicht komplett verdummt (wird).

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