Kein Gewinn für Bensersiel Teil III

 

 

 

Kein Gewinn
für Bensersiel

Teil III

 

 

 

 

 

Klötzchendichte
Parzellen-
Visualisierung

 

 

 

Die Präsentation der geplanten Ferienhausanlage in Bensersiel, Taddigsweg, am 19. November 2024 im städtischen Bauausschuß vermochte zwar, wie an dieser Stelle berichtet (hier I und hier II), die Vorstellungskraft der Ausschußmitglieder etwas anzuregen, jedoch zur vollständigen Zufriedenheit reichte es nicht.
Zu flach war die dichte Draufsicht im Lageplankonzept, zu exponiert hingegen die Darstellung des Einzelhäusleins in jeweils absoluter Alleinlage einer halluzinierten Bensersieler Pampa, so daß der Projektentwicklerpagandist Herr Brand für die Friesische Huus & Heim bzw. PGN sich mit dem partei- und gruppenübergreifenden Ersuchen verabschiedet sah, das Konzept doch in anderer Perspektive zu visualisieren.

Diese liegt nun hier vor.

 

Und anders als sonst und wiederum zur spitzbübischen Freude politisch Interessierter hat diese Vorlage abermals aus dem Dunkel der Nichtöffentlichkeit vorab einen Pfad ins Licht gefunden, so daß die Visualisierung auf der Basis des zuletzt vorgelegten  Lageplankonzepts in der Weiterentwicklung zur Vogelperspektive hier schon mal gern und pflichtgemäß der geneigten Leserschaft zugänglich gemacht und besprochen werden darf.

 

Daß der Plan nach wie vor hemdsärmelig-fehlerhaft den Geltungsbereich Taddingsweg – dingeling – Nr. 2 bis 10 beansprucht, während 2, 4, 6, 6a zweifellos aber außerhalb des Verfügungsareals und in Fremdeigentum sind, kann das Entwicklungsbemühen ebensowenig schmälern wie die Neuausrichtung der Planung, die ja die seinerzeitigen 33 Tiny Häuser der Altkonzeption auf nun 40 Deichhäuslein emporgelevelt hatte.

 

Besonders deren 40 Wärmepumpen vom Klempner Ihres Vertrauens, nunmehr angeordnet vor und zwischen den Einzeldomizilen, werden durch die Vogelperspektive, gewiß aber auch akustisch vor Ort, nochmals in anderer Qualität erlebbar.
Daß aber, wer über den geringsten haustechnischen Sachverstand verfügt, 40 Wohneinheiten selbstverständlich zentral versorgt, soll das Geheimnis sein, das an dieser Stelle weiter wohlgehütet auch den Ratsmitgliedern („Volksparlament“, Kiesé) verborgen bleibe.

 

Auch die 23 seewärts blickenden Photovoltaik-Anlagen, sowie 10 gen Osten, 4 gen Süden und 3 westwärts, lösen lustig das Öko-Versprechen der 40 Wärmepumpen ein und symbolisieren eben den Satire- bzw. Elitestandard der Energie- und Haustechnik, deren Visualisierung aber beim Übertrag vom Lageplan in die Vogelperspektive hier etwas verlorengegangen ist. Macht aber nix – PV-Anlagen in Richtung Norden sind high-competence.

 

Dafür aber ermöglicht diese nochmals anschaulich die Sicht auf die Üppigkeit des domizilen Umraumes, nämlich die Einzel-Parzelle, die sowohl Strandkorb, Sonnenschirm, Bollerwagen, als auch Liegestuhl, Kinderpool, Grill und moderne Zaunsysteme so bequem zu beherbergen verspricht, daß zwischen den Mäanderwegen sogar noch Torwandschießen drin wäre und es den jeweiligen Eigentümern zudem ja freisteht, ein Garten- und Gerätehaus dazuzustellen.

 

Und wüßte man nicht, daß dieses Wegekonzept von einer renommierten Architektur- und Stadtplanungsanstalt stammen soll, möchte man annehmen, ein Kindergartenprojekt hätte die fußläufige Erschließung der hingewürfelten Einzelhäuschen ach so dekorativ  zusammengeschnörkelt, daß deren Kurvenstrecke dann sicher kein Erwachsener absolviert, um zu seiner FeWo zu gelangen.
Bau & Stil für Ostfriesen, hatten die Bremer Huus&Heim-Pfeffersäcke sich vielleicht gedacht?

 

Die Anordnung der 40 Parkplätze akzentuiert einmal mehr die Bedeutung der Mitteltrasse (anzufahren vom Taddigsweg) als Hauptverkehrsader, Rettungsweg und Sackgasse auch für den ruhenden (Personal- und Lade-)Verkehr in der Anlage, denn gewiß sollte dort auch geparkt werden, wenn zur An- und Abreise die Anlieger ihre Bagage distribuieren, weil der Gepäckmarsch von und zu den Parkplätzen nicht urlaubsadäquat wäre.

 

Gleicht man diesen nunmehr reichhaltig visualiserten Projektgedanken unter dem Aspekt der weiteren Ortsentwicklung mit den vorhandenen Siedlungsstrukturen Taddigshörn und Lammertshörn ab, so ist sowohl das Bemühen, diesen nachzueifern als auch einmal deren 70er-Jahre-Standard zu erreichen, anzuerkennen und zu würdigen.

 

 

Und es bleibt zu hoffen, daß die Entscheidungsträger des Bauausschusses eine Wahrnehmungsdifferenz zur Wirklichkeit nicht so weit klaffen lassen wie zwischen der einstigen exit-esensErzählung  und der amtlichen Niederschrift  der Ausschußsitzung vom 19. November 2024.

 

Fazit
Ein schlichtes Schrottkonzept bleibt auch bei multipler Perspektive ein schlichtes Schrottkonzept.