Maskenball mit Gruselfaktor

Maskenball mit Gruselfaktor

Dieser Integrationsbegriff richtet seinen rücksichtslosen Anpassungsimperativ gegen jeden „Fremden“ aus der selbstgefälligen Wahrnehmung als Hoch“kultur“, denn ginge es den Trägern um Respekt und Akzeptanz des Fremden und Andersseins, hieße es Inklusion!

Bildzitat: AfH 22.09.2018, Ausschnitt

Arglos schlägt der Leser die Samstagsausgabe des „Anzeigers“ auf und sieht sich konfrontiert mit einer kopftuchdekorierten AWO-Vorsitzenden Determann, die sich zum Marktauftritt mit dem Hidschab als Muslima verkleidet hat. Voll daneben desgleichen Pastorin Herresthal, auch Koordinatorin ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit und was da mehr noch vorkommen mag, das der HErr an Posten bereithält für die Seinen.

Aus jenem Wäschestück, vom islamischen Gebot, respektive kulturhistorisch, zur Verhüllung der Frau vorgesehen, blicken nun zwei Damen keck auf dem Wittmunder Marktplatz, unversöhnlich und nachstellend propagandistisch für „Interkultur“ bzw. was sie dafür halten. So erschrecken sie ihr Gegenüber mit jener Zwangsläufigkeit, die bloße Fremdheit als „Kultur“ markiert, und die gleichsam den Flohmarktplunder als „antik“, die Feldpostkarte als „Geschichte“ und die ausgesessene Legislaturperiode als „Ära“ wahrnehmen läßt.

Hat Pastorin Herresthal letztes Jahr noch mit Flüchtlingen „aus Ton eine oder zwei Figuren geformt – Modellieren mit Flüchtlingen“ (AfH vom 11.10.2017) , so verheißt das Kulturkneten diesmal zum beworbenen Interkulturellen Fest 2018 solche Verständnishöhepunkte wie „Schminken, Afrikanische Haare“ u.v.m.

Zudem kann man sich bei Ulli Maus, Grüne Ratsdame und Psychologin, zum Workshop zu Flucht, Krieg und Vertreibung anmelden, und wer weiß, wie die Grünen einst mit Schröder-Fischer-Scharping Jugoslawien überfallen haben und später in Esens Grüne eine Petition gegen Kosovo-Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft initiierten, ehe die ihr Apfelbäumchen leerfressen konnten,  der wird alldem sicher einige spannende Aspekte abgewinnen können.

Im weiteren gilt frei von Kostümzwang das Sonderangebot, durch Profi-Training „Mißverständnisse zwischen den Kulturen abzubauen“, wozu auch die Verwendung des islamischen Wäschestücks zählen dürfte. Ein gleichermaßen entsetzter Co-Leser merkt an: „Ob muslimische Teilnehmerinnen im integrativen Gegenzug das Kreuz um den Hals tragen werden, ist nicht bekannt. Das würde in islamischen Ländern zu ernsten Konsequenzen für die Trägerinnnen führen.“
Und man mag gespannt sein, wann und vor allem  wie die Kostümfestaktivistinnen uns wohl die kulturzugehörende Genitalverstümmelung näherbringen werden.

Alsdann noch schwärmt ein paar Zeilen drunter Frau Pastorin in ihrem „Wort zum Sonntag“ von einem „Experiment“, vorm Berliner Bahnhof „einem Fremden eine Minute lang in die Augen zu schauen“. Das habe – „die Organisatoren legen Wert auf Gespräche in Augenhöhe“ – einer Afrikanerin die Tränen in die Augen getrieben, nachvollziehbar, und man möchte den Kulturbotschafterinnen empfehlen, darob doch stilsicher in Tschador und Nikab sich zu gewanden, sofern sie abermals bewaffnet mit ihrem bizarren Integrationsbegriff auf den Wittmunder Marktplatz treten wollten.

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p.s.
Werden sie, wenn im nächsten Jahr mal wieder „Mother Africa“ auf dem Programm steht, wohl die große bunte Trommel schlagen, im Baströckchen, mit Knochen im Dutt?